Als gefragter Gastreferent beim Deutschen Immobilientag in Berlin trat Professor Bernd Raffelhüschen auf, Wirtschaftswissenschaftler mit Ausrichtung auf Finanzen und Sozialpolitik. Er präsentierte seinen „Glücksatlas“, eine Untersuchung der Gründe für die Zufriedenheit der Menschen, und überraschte mit einer Aussage zur angeblichen Mietpreisexplosion.
Auf einer Skala von 0 bis 10 sind die Deutschen mit 7 Punkten insgesamt unverändert recht zufrieden. Neben Gesundheit, Gemeinschaft und Geld spielt dabei auch die Immobilie eine Rolle: Wenn man in einer eigenen Immobilie wohnt, wirkt sich das auf die Zufriedenheit extrem positiv aus. Diese wissenschaftlich unterlegte Aussage kommt nicht unerwartet, vielmehr bestätigt sie das „normale“ Volksempfinden, denn selbstgenutztes Eigentum ist nach wie vor eine beruhigende Altersvorsorge.
Darüber hinaus stellt Raffelhüschen klar: „Es gibt keine Mietpreisexplosion in Deutschland“, das Mieten sei (trotz zuletzt einiger Steigerungen) so günstig wie selten zuvor. Das ginge aus dem für jeden einsehbaren Statistischen Jahrbuch hervor: „In den 60er Jahren hat der Durchschnittsbürger mehr als 30 Prozent seines Einkommens für die Miete ausgegeben“, heute seien dies nur noch rund 20 Prozent. An 30 Prozent komme man lediglich in den teuersten Städten.
Und was macht die Politik, was ist Themen wie Mietpreisbremse, Mietendeckel und Enteignungen? „Politiker glauben das, was in der Zeitung steht, statt das Statistische Jahrbuch zu lesen“, so der Professor, „Deutschland ist eines der günstigsten Mietenländer der Welt.“ Fazit: Mieter könnten also ebenso zufrieden sein wie Eigentümer.
Diplom-Kaufmann Udo Grondowski
-Vorstand der VOBA IMMOBILIEN eG-

